Suchst du nach Möglichkeiten, um geistig fit zu bleiben und die Leistung deines Gehirns zu verbessern? Dann suche nicht weiter! In diesem Blog tauchen wir in die faszinierende Welt des Gehirns ein und untersuchen, wie Bewegung und Ernährung eine entscheidende Rolle für seine Struktur und Funktion spielen. Freu dich auf wertvolle Erkenntnisse darüber, wie du sowohl deinen Körper als auch deinen Geist in Topform halten kannst. Lehn dich zurück und lasse uns gemeinsam die Geheimnisse eines fitten und gesunden Gehirns lüften!
Nach einem langen Arbeitstag sitzt du im Zug auf dem Weg nach Hause. Die Stunden, die du am PC verbracht hast, um Lösungen zu finden, Berichte zu schreiben und Daten zu analysieren, haben deinen Kopf ausgelaugt. Du stehst am Bahnhof in der Schlange und wartest auf die Rolltreppe – und bist einfach nur müde. Wer will nach so einem Tag auch noch Treppen steigen? Aber vielleicht wäre ein wenig Bewegung in diesem Moment genau das, was du brauchst. In unserer hochtechnisierten Gesellschaft sitzen viele von uns den ganzen Tag vor dem Computer oder in Konferenzräumen und bewegen sich auch im Alltag zu wenig. Genau deshalb ist es aber umso wichtiger zu wissen, dass körperliche Aktivität eine entscheidende Rolle dabei spielt, unser Gehirn leistungsfähig und gesund zu halten.
Wie Magnetresonanztomographie (MRT) zeigt, haben sportliche Kinder einen größeren Hippocampus. Auch verschiedene Studien mit Erwachsenen haben ähnliche Ergebnisse erbracht. Außerdem zeigen Gedächtnistests einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Größe des Hippocampus und der Gedächtnisleistung. Daraus lässt sich schließen, dass sich körperliche Bewegung sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen positiv auf das Gedächtnis auswirkt. Für dieses Phänomen gibt es mehrere Gründe: Bewegung fördert verschiedene Mechanismen, die das Gehirn aktiv und gesund halten. Einer dieser Prozesse ist die Neurogenese, die wir in unserem Blogbeitrag »Das Geheimnis des Gehirns lüften: Entdecke unsere Schaltzentrale!« beschrieben haben. Bei der Neurogenese werden im Hippocampus neue Zellen gebildet, die dann in bestimmte Bereiche des Gehirns geschickt werden, um die neuronalen Verbindungen zu stärken.
Wenn ein Mensch geboren wird, kommt er mit einem Satz von Neuronen auf die Welt, die sich während der Entwicklung in der Gebärmutter entwickelt haben. Früher glaubte man, dass sich die Anzahl der Neuronen nach der Geburt nicht mehr verändert, so dass jede Schädigung irreparabel ist. Heute weiß man jedoch, dass der Gyrus dentatus bis ins hohe Alter neue Zellen produzieren kann. Aber es geht nicht nur darum, neue Neuronen zu bilden, sie müssen sich auch miteinander verbinden. Dieser Prozess wird als Synaptogenese bezeichnet und erfordert sowohl körperliche als auch geistige Herausforderungen. Eine 1990 an Ratten durchgeführte Studie hat dies bewiesen: Neue Synapsen wurden nur gebildet, wenn körperliche Aktivität mit dem Erlernen von etwas Neuem kombiniert wurde.
Außerdem fördert körperliche Aktivität die Durchblutung des Hippocampus, wie eine 2010 an der University of Illinois durchgeführte Studie anhand von MRT-Scans zeigte. Dieser erhöhte Blutfluss ist wichtig, weil er auch mehr Sauerstoff und wichtige Nährstoffe zum Gehirn bringt, da Bewegung zusätzlichen Sauerstoff braucht.
Darüber hinaus trägt körperliche Fitness dazu bei, einen hohen Spiegel an N-Acetylaspartat (NAA) aufrechtzuerhalten. Diese wichtige Aminosäure spielt eine entscheidende Rolle im neuronalen Stoffwechsel. Ein unzureichender NAA-Spiegel kann zum Verfall von Nervenzellen und zur Entwicklung von Krankheiten wie Alzheimer, Multiple Sklerose, Schlaganfall oder Schizophrenie führen.
Wenn du dein Gehirn in Form halten willst, ist regelmäßige, moderate Bewegung alles, was du brauchst. Empfehlenswert ist aerobes Training, bei dem der Körper ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Dazu können Aktivitäten wie Gehen, Laufen oder Schwimmen gehören - was immer du für richtig hältst. Wenn du während des Trainings außer Atem kommst, spricht man von anaerober Bewegung. Diese gehörtz aber besser in den Leistungssport, z. B. beim Sprinten im Fußball. Wenn dein Ziel jedoch nicht super muskulöse Waden oder ein mega Sixpack sind, musst du dich nicht so sehr anstrengen.
Interessanterweise ist es die moderate Art der Bewegung, die wesentlich zu dem außergewöhnlichen räumlichen Gedächtnis bestimmter indigener Völker beigetragen hat. Nehmen wir zum Beispiel die San, die bis ins 20. Jahrhundert als Jäger und Sammler im südlichen Afrika lebten. Ihre Jagdtechnik bestand darin, die Beute stundenlang zu verfolgen, bis sie vor Erschöpfung aufgab. Diese Art der Jagd stimulierte ihren Hippocampus, verbesserte ihr räumliches Gedächtnis und half ihnen beim Sammeln anderer Nahrungsquellen.
Neben dem Joggen und der Ausdauerjagd kann sich auch sexuelle Aktivität positiv auf das Gehirn auswirken, zumindest haben dies einige Tierstudien ergeben. So wurde beispielsweise festgestellt, dass Tiere, die während der Experimente sexuelle Kontakte hatten, eine größere Anzahl von Stammzellen besaßen als Tiere, die von Angehörigen des anderen Geschlechts isoliert wurden.
Das Gehirn besteht aus Nervenzellen, die Netzwerke mit unterschiedlichen Funktionen bilden. Diese Netzwerke können von Stress, Drogen und Übergewicht beschädigt werden, die ihre Funktionsfähigkeit einschränken. Die Folgen sind vielfältig und reichen von Konzentrationsschwierigkeiten über Depressionen bis hin zu Krankheiten wie Alzheimer und Multiple Sklerose. Dem kannst du jedoch vorbeugen und entgegenwirken, indem du dich regelmäßig und ausreichend bewegst. Sport steigert nämlich nicht nur die kognitiven Fähigkeiten, sondern schützt auch vor psychischen und körperlichen Erkrankungen.
Jeder Schritt macht fit und zwar sowohl körperlich als auch geistig. Wenn du also das nächste Mal vor der Wahl stehst: Treppe oder Aufzug, dann überwinde deinen inneren Schweinehund und nimm die Treppe. Und wenn du morgen zum Einkaufen fährst, lass das Auto doch mal stehen und schwing dich stattdessen in den Sattel.
Du wirst schnell merken, wie gut ein bisschen Aktivität tut!
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