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  • Empathie: Kein Platz für Egoismus am Arbeitsplatz – so wird dein Team durch dich mitfühlender

    Empathie: Kein Platz für Egoismus am Arbeitsplatz – so wird dein Team durch dich mitfühlender

    Montagmorgen, 9 Uhr. Im Meeting wirft Lisa eine Idee in den Raum – mutig, durchdacht, engagiert. Noch bevor sie den Satz zu Ende spricht, rollt Tom mit den Augen, unterbricht sie und redet einfach weiter. Der Raum bleibt still. Niemand greift ein. Lisa schweigt für den Rest des Treffens.

    Solche Szenen? Passieren täglich. Nicht aus Bosheit. Sondern, weil Empathie fehlt – und Egoismus die Bühne übernimmt. Als Führungskraft hast du die Wahl: Zuschauer sein. Oder Regisseur einer neuen, empathischeren Teamkultur.

    Denn eines ist klar: Wo Egoismus regiert, stirbt Zusammenarbeit.

    Empathie – mehr als nur ein weiches Gefühl
    Egoismus ist der stille Teamkiller
    Empathie verändert alles – besonders unter deiner Führung
    So wirst du zur empathischen Führungskraft (ohne an Autorität zu verlieren)
    Empathie beginnt oben – und läuft dann durch jede Etage
    Fazit: Empathie ist Führungskraft

    Empathie – mehr als nur ein weiches Gefühl

    Empathie klingt weich. Aber unterschätze sie nicht. Sie ist kein Kuschelfaktor, sondern Führungskraftverstärker.

    Empathie heißt: Ich sehe dich.
    Heißt: Ich nehme wahr, was dich beschäftigt – auch wenn du es nicht aussprichst.

    Zwei Formen wirken hier wie zwei Seiten derselben Medaille:

    • Kognitive Empathie – ich verstehe deinen Standpunkt.
    • Emotionale Empathie – ich spüre, wie es dir dabei geht.

    Im Business heißt das nicht, jede Emotion zu therapieren. Sondern: Situationen wirklich erfassen, bevor man reagiert. Zuhören, nicht nur abwarten, bis man selbst wieder spricht.

    Egoismus ist der stille Teamkiller

    Egoismus trägt oft Anzug und ein Lächeln. Er ist nicht immer laut – manchmal tritt er in Form von subtiler Selbstinszenierung auf, von Machtspielchen, von Desinteresse am anderen.

    Und er wirkt:

    • Mitarbeitende ziehen sich zurück.
    • Ideen bleiben unausgesprochen.
    • Fehler werden vertuscht statt geteilt.
    • Teams funktionieren nur noch auf dem Papier.

    Wer sich nicht gesehen fühlt, hört auf, sich zu zeigen.

    Empathie verändert alles – besonders unter deiner Führung

    Willst du wissen, was aus einem guten Team ein großartiges macht? Nicht Tools. Nicht KPIs. Sondern Vertrauen. Und Vertrauen wächst auf dem Boden von Empathie.

    »Empathie war einer der entscheidenden Faktoren für leistungsstarke Teams.«
    Google’s Project Aristotle

    Wenn Menschen das Gefühl haben, dass ihre Gedanken und Gefühle Platz haben – dann entstehen Sicherheit, Kreativität, und echtes Engagement. Dann kommt Energie zurück, ohne dass du ständig anschieben musst.

    So wirst du zur empathischen Führungskraft
    (ohne an Autorität zu verlieren)

    Empathie ist kein Persönlichkeitsmerkmal. Sie ist ein Führungsstil. Und sie beginnt mit Beobachtung – bei dir selbst.

    Hier ein paar Türöffner:

    ✔︎ Stell klügere Fragen.
    Nicht: „Alles gut bei dir?“
    Sondern: „Was war dein größter Stolperstein diese Woche – und was hat dich trotzdem durchziehen lassen?“

    ✔︎ Sei still – wirklich still.
    Wenn du aufhörst, sofort zu antworten, schaffst du Raum. In diesem Raum kommen oft die Dinge zur Sprache, die wirklich zählen.

    ✔︎ Sprich auch das Unausgesprochene an.
    „Ich habe gespürt, dass dich der Projektverlauf frustriert – täuscht mich das?“
    Allein die Frage zeigt Haltung.

    ✔︎ Teile deine eigene Unsicherheit.
    Ja, auch das ist Führung. Es macht dich nicht kleiner – sondern menschlicher. Und es macht dich glaubwürdig.

    Empathie beginnt oben – und läuft dann durch jede Etage

    Dein Team wird nicht das tun, was du sagst. Es wird das tun, was du lebst.

    Wenn du andere unterbrichst, wird dein Team es auch tun.
    Wenn du echte Anteilnahme zeigst, wird dein Team anfangen, sich füreinander zu interessieren.

    „Empathie ist die am meisten unterschätzte Führungsqualität – und die wirksamste.“
    Brené Brown

    Du setzt den Ton. Du bist die Kultur. Und du kannst mit jeder Entscheidung ein Signal setzen: Hier sehen wir Menschen – nicht nur Rollen.

    Fazit: Empathie ist Führungskraft

    Empathie ist kein Wohlfühl-Extra. Sie ist ein strategischer Hebel. Wer sie meistert, führt nicht nur klüger – sondern nachhaltiger.

    Denn Empathie bringt die PS deines Teams auf die Straße. Sie macht dich zur Führungskraft, der man folgt, nicht weil man muss – sondern weil man will.

    Probier’s aus:

    Beim nächsten Gespräch: Frag nicht nach Zahlen. Frag nach Gedanken. Frag nach Gefühl. Und dann? Hör zu. Richtig zu.

  • »Ich bin nicht gut genug – gleich flieg ich auf«: Ein neuer Blick auf das Imposter-Syndrom

    »Ich bin nicht gut genug – gleich flieg ich auf«: Ein neuer Blick auf das Imposter-Syndrom

    Du sitzt im Meeting, nickst, fragst, bringst dich ein. Nur eben mit angezogener Handbremse. Willkommen im Imposter-Syndrom. Außen wirkst du souverän, im Inneren nagt ein Gedanke: »Gleich merkt jemand, dass ich nichts kann.« Du bist richtig gut in dem, was du tust – aber innerlich hast du das Gefühl, du hast es gar nicht verdient.

    Die meisten Führungskräfte kennen solche Gedanken. Manche nur als leisen Zweifel in langen Nächten. Andere hingegen werden sie nicht mehr los – trotz beeindruckender Erfolge, Anerkennung und objektiver Kompetenz.

    Doch wie kommt es dazu, dass gerade Menschen mit hohem Anspruch an sich selbst das Gefühl haben, nur zu bluffen? Wieso scheinen ausgerechnet sie sich als Hochstapler:innen zu empfinden? Und warum betrifft dieses Gefühl so häufig Führungskräfte?

    In diesem Text geht es genau darum – um das Imposter-Syndrom: was es ist, was es nicht ist, und warum es sich gerade in Positionen mit Verantwortung so hartnäckig hält.

    Hochstapler im eigenen Leben: Warum Selbstzweifel auch Spitzenleistung begleiten
    Souverän nach außen, unsicher nach innen: Der unsichtbare Kampf eines Imposters
    Wege aus der Selbstzweifel-Falle: Wie man dem Imposter-Syndrom entkommt
    Von der Unsicherheit zur Stärke: Wie Teams zu sicheren Häfen werden
    Von der Leistungskultur zur Lernkultur: So entsteht ein Umfeld ohne Imposter-Gefühle
    Das Wichtigste in Kürze – und was du mitnehmen kannst

    Hochstapler im eigenen Leben:
    Warum Selbstzweifel auch Spitzenleistung begleiten

    Das Imposter-Syndrom ist kein neues Phänomen – aber eines, das besonders viele Leistungsträger:innen trifft. Studien zeigen: Über 70 % der Menschen erleben im Lauf ihres Lebens solche Imposter-Gefühle. Besonders häufig betroffen: Führungskräfte, Hochleister:innen, Frauen in Männerdomänen, Menschen mit AD(H)S oder mit Migrationshintergrund. Also: ziemlich viele.

    Es ist dieses nagende Gefühl, dass der eigene Erfolg nicht verdient ist. Dass man irgendwie durchgerutscht ist. Und bald auffliegt. Wer so denkt, arbeitet nicht weniger – oft sogar mehr. Nur mit mehr Druck, mehr Selbstzweifeln, mehr Rückzug.

    Menschen mit Imposter-Syndrom (auch »Hochstapler-Syndrom«) schreiben ihren Erfolg nicht sich selbst zu, sondern äußeren Faktoren – Glück, Zufall, netten Kolleg:innen. Und obwohl sie objektiv kompetent sind, glauben sie innerlich:

    »Ich bin ein Betrüger – bald werde ich auffliegen.«
    »Jeder wird merken, dass ich nicht gut genug bin.«
    »Ich habe einfach Glück gehabt.«
    »Ich verdiene diesen Erfolg nicht.«
    »Ich muss härter arbeiten als alle anderen, um zu beweisen, dass ich nicht versage.«
    »Die anderen sind viel kompetenter als ich.«
    »Ich darf keine Fehler machen, sonst fliege ich auf.«

    Diese Selbstzweifel sind nicht harmlos. Sie machen aus leistungsfähigen Menschen stille Zeitbomben: Sie liefern, aber sie leiden. Und je weiter sie aufsteigen, desto größer die Angst, bald als Hochstapler:in aufzufliegen. Der innere Druck wächst. Delegieren wird schwerer. Man kompensiert – mit übertriebener Kontrolle oder übermäßigem Fleiß. Statt Stolz: Druck. Statt Selbstvertrauen: Grübelei. Statt Klarheit: Überforderung.

    Souverän nach außen, unsicher nach innen:
    Der unsichtbare Kampf eines Imposters

    Eine Szene: Eine erfahrene Führungskraft, top ausgebildet, jahrelange Erfolge. Im Meeting spricht sie mit klarer Stimme, gibt Orientierung, motiviert. Ihre Leute schätzen sie. Aber sobald sie allein ist, denkt sie: Ich kann nichts. Alles Glück. Oder gute Mitarbeiter:innen. Oder einfach nur Fassade. Sie fühlt sich wie jemand, der in einer gemieteten Wohnung lebt und jederzeit rausfliegen könnte. Oder als wäre alles geliehen – und jemand kommt bald, um es zurückzufordern.

    Das Imposter-Syndrom frisst sich leise in ihren Arbeitsalltag. Sie sitzt abends länger im Büro als nötig, liest Präsentationen drei-, viermal gegen, bevor sie sie abschickt, weil sie glaubt, sie sei nicht gut genug. Delegieren fällt ihr schwer – was, wenn jemand anders es besser macht? Oder merkt, dass sie selbst keine »richtige« Führungskraft ist?

    In Besprechungen hört sie sich oft selbst reden – eloquent, kontrolliert – und trotzdem zweifelt sie hinterher an jedem Satz. Sie vermeidet es, Fragen zu stellen, aus Angst, inkompetent zu wirken. Stattdessen übernimmt sie Aufgaben, die eigentlich ins Team gehören. Sie wird zur Einzelkämpferin, obwohl sie ein ganzes Team leitet.

    Das Tragische: Genau diese Menschen sind oft besonders reflektiert, empathisch und leistungsfähig. Aber sie trauen sich selbst nicht. Ihr Blick auf sich ist verzerrt – oft geprägt durch frühe Erfahrungen. Vielleicht wurde Leistung in der Kindheit nie gelobt. Vielleicht wurde Anerkennung an Bedingungen geknüpft. Vielleicht ist der innere Antreiber nie zufrieden. Solche Muster setzen sich fort – auch in der Chefetage.

    Diese innere Unsicherheit bleibt selten ohne Folgen. Sie erzeugt Distanz: Zwischen ihr und dem Team, aber auch zwischen ihr und sich selbst. Das Team merkt, dass sie ständig alles selbst machen will, wenig Raum lässt, selten echtes Feedback gibt. Vertrauen entsteht schwer, Innovation stockt. Niemand weiß so recht, woran man bei ihr ist – auch sie selbst nicht.

    Im Unternehmen bleibt das oft lange unbemerkt. Denn auf dem Papier liefert diese Führungskraft. Doch unter der Oberfläche kostet der innere Kampf Energie – viel Energie. Was motiviert beginnt, verwandelt sich in Daueranspannung. Und aus der wird mit der Zeit Erschöpfung.

    Wege aus der Selbstzweifel-Falle:
    Wie man dem Imposter-Syndrom entkommt

    Lass uns bei der betroffenen Führungskraft bleiben – der, die immer noch glaubt, irgendwann als Blenderin dazustehen. Was hilft ihr konkret, diesen inneren Film umzuschreiben?

    Zuerst: Klarheit gewinnen. Sie beginnt, sich selbst zuzuhören. Nicht nur, was sie sagt, sondern was sie glaubt. Zum Beispiel den Satz: »Ich bin nur erfolgreich, weil ich Glück hatte.« Statt ihn sofort wegzuschieben, schaut sie ihn sich genau an. Woher kommt dieser Gedanke? Wem gehört er eigentlich – ihrer eigenen Erfahrung oder einer alten inneren Stimme, vielleicht aus der Studienzeit, vielleicht aus der Kindheit?

    Diese Selbstklärung ist wie ein Lichtschalter im dunklen Raum. Sobald sie die Gedanken erkennt, kann sie Abstand gewinnen. Sie beginnt, ihr inneres Drehbuch umzuschreiben.

    Ein nächster Schritt: Erfolge sichtbar machen. Nicht im Kopf, nicht auf Zuruf – sondern schwarz auf weiß. Sie beginnt ein Erfolgstagebuch. Jeden Freitag notiert sie, was sie bewirkt hat. Nicht nur Ergebnisse, sondern auch: Wem habe ich heute geholfen, besser zu arbeiten? Welche Entscheidung habe ich getroffen, die Mut brauchte? Wo habe ich Klarheit geschaffen? Nach und nach entsteht ein ganz neues Bild – eines, das sie selbst gezeichnet hat.

    Gleichzeitig sucht sie sich einen Sparringspartner: Mentoring oder Coaching. Jemand, der nicht bestätigt, was sie schon glaubt, sondern herausfordert. Der sie sieht – nicht als Rolle, sondern als Mensch. In diesen Gesprächen darf sie zweifeln, darf Fragen stellen, darf sich zeigen. Und sie merkt: Das macht sie nicht schwächer, sondern glaubwürdiger. Weil sie lernt, dass Stärke nichts mit Perfektion zu tun hat.

    Ein weiterer Hebel: Ein neuer Umgang mit Fehlern. Früher bedeutete ein Fehler für sie: Ich bin nicht gut genug. Heute übt sie, Fehler als Teil ihres Lernens zu sehen. Wenn sie mit dem Team eine Entscheidung trifft, die sich später als unklug herausstellt, nimmt sie sich nicht zurück. Sie geht voran und sagt: »Das haben wir anders eingeschätzt – und jetzt justieren wir nach.« Keine Ausflüchte. Keine Schuldspiele. Stattdessen Präsenz. Und das Erstaunliche: Das Team wächst daran. Weil sie vorlebt, dass man führen kann, ohne alles zu wissen.

    Nach und nach spürt sie, wie der Druck nachlässt. Nicht weil die Aufgaben leichter werden – sondern weil sie sich selbst nicht mehr dauernd kleinmacht. Das Gefühl, »nicht gut genug« zu sein, ist noch da. Aber es sitzt nicht mehr am Steuer. Es fährt nur noch mit. Und das ist der Unterschied.

    Von der Unsicherheit zur Stärke:
    Wie Teams zu sicheren Häfen werden

    Schauen wir uns an, wie ein Team zum sicheren Hafen werden kann – auch für Führungskräfte, die mit dem Imposter-Gefühl ringen.

    Stell dir vor, dieses Team arbeitet hart, liefert zuverlässig, aber irgendetwas liegt in der Luft. Gespräche bleiben an der Oberfläche. Feedback klingt höflich, aber nie ganz ehrlich. Fehler? Werden analysiert, aber selten wirklich geteilt. Es herrscht eine stille Unsicherheit: Zeig lieber keine Schwäche – nicht, dass jemand denkt, du bist überfordert.

    Genau hier liegt der Schlüssel: Die Führungskraft setzt den ersten Ton. Nicht mit großen Gesten, sondern mit kleinen, echten Momenten. Sie beginnt damit, Dinge auszusprechen, die sonst im Raum hängen. Vielleicht so: »Ich war mir bei der Entscheidung gestern nicht sicher. Ich hab’s so eingeschätzt, aber ich bin gespannt, wie ihr das seht.« Oder: »Ich hatte heute Mühe, den Fokus zu halten – geht’s euch manchmal auch so?«

    Das verändert alles. Denn plötzlich merken die anderen: Hier darf man sich zeigen. Nicht nur die Leistung, sondern auch der Mensch dahinter. Das ist der Anfang von psychologischer Sicherheit – einem Zustand, in dem Menschen sich trauen, ihre Meinung zu sagen, Ideen zu teilen, Fragen zu stellen, ohne Angst, abgewertet zu werden.

    Ein weiterer Schritt: Lob und Feedback werden konkret und ehrlich. Kein inflationäres Schulterklopfen, sondern Rückmeldung, die Substanz hat. Statt: »Gute Arbeit« hört jemand: »Dein kritischer Blick auf die Zahlen hat uns davor bewahrt, in die falsche Richtung zu laufen – danke dafür.« Das verändert, wie Menschen sich selbst sehen. Es macht sichtbar, was oft unsichtbar bleibt – und gibt Imposter-Gefühlen weniger Raum.

    Gleichzeitig achtet die Führungskraft auf die Dynamik im Team. Wer neigt dazu, alles selbst machen zu wollen? Wer spielt Erfolge herunter? Wer wirkt angestrengt – obwohl äußerlich alles läuft? In One-on-One-Gesprächen schafft sie Raum für das, was zwischen den Zeilen mitschwingt. Und manchmal reicht schon eine einfache Einladung: »Ich hab den Eindruck, du zweifelst gerade an dir – stimmt das?« Solche Sätze sind wie Türöffner. Sie zeigen: Du bist hier richtig. So wie du bist.

    Solche Sätze machen sichtbar, was sonst unsichtbar bleibt. Sie laden ein, über innere Muster zu sprechen – ohne Pathologisierung, ohne Etiketten. Wer darüber redet, merkt oft: Ich bin nicht allein. Und ich bin mehr als mein Zweifel.

    Nach und nach entsteht ein neues Miteinander. Ein Klima, in dem man sich nicht profilieren muss, um dazuzugehören. In dem man sich gegenseitig stützt – nicht aus Pflicht, sondern aus Vertrauen. Ein Team, das sich traut, zu wachsen, weil niemand sich ständig beweisen muss.

    Von der Leistungskultur zur Lernkultur:
    So entsteht ein Umfeld ohne Imposter-Gefühle

    Imposter-Gefühle entstehen nicht nur im Kopf, sie wachsen auch im Klima, das eine Organisation erzeugt. Unternehmen, die Vielfalt, Leistung und Resilienz stärken wollen, sollten das Imposter-Syndrom nicht als individuelles Problem betrachten. Es geht nicht um »Reparatur« – sondern um Kultur. Um Räume, in denen Menschen mit all ihren Stärken und Unsicherheiten wachsen können.

    Stell dir ein Unternehmen vor, das Leistung groß schreibt. Die Ansprüche sind hoch, die Kalender voll, die Deadlines eng. In Meetings werden Ergebnisse präsentiert, selten Fragen gestellt. Fehler werden analysiert, aber nicht reflektiert. Wer hier leise zweifelt, bleibt damit oft allein. Die Botschaft zwischen den Zeilen lautet: Sei stark. Sei kompetent. Sei effizient.

    In so einem Umfeld gedeiht das Imposter-Syndrom fast automatisch. Es ist wie ein Schatten, der sich mit durch die Flure bewegt – besonders dort, wo sich niemand traut, ihn anzusprechen.

    Die Lösung beginnt nicht bei neuen Tools, sondern bei einem Kulturwandel. Und der fängt oben an.

    Führung beginnt mit Haltung. Wenn Vorstände und Bereichsleiter:innen nicht nur Erfolge feiern, sondern auch Irrtümer zeigen – entsteht ein anderes Klima. Wenn jemand in einem All-Hands-Meeting sagt: »Wir haben hier eine Strategie verfolgt, die nicht aufgegangen ist – das war meine Entscheidung, und ich will draus lernen.« – dann ist das keine Schwäche. Es ist Kulturarbeit.

    Ebenso entscheidend: Entwicklung sichtbar machen. Viele Menschen fühlen sich wie Hochstapler:innen, weil sie ihren eigenen Fortschritt nicht sehen. Hier helfen Strukturen, die Rückmeldung ermöglichen – nicht nur auf Ziele, sondern auf Lernprozesse. Entwicklungsgespräche, Peer-Feedback, Reflexionsformate. Alles, was zeigt: Du wächst. Du wirst besser. Nicht trotz Unsicherheit, sondern mit ihr.

    HR-Programme können dabei Hebel sein, aber sie müssen echtes Vertrauen fördern. Mentoring-Programme sind besonders wirksam, wenn sie nicht nur Karrieretipps geben, sondern den Blick öffnen: für den eigenen Wert, für verschiedene Wege, für das, was Erfolg wirklich bedeutet. Ebenso wichtig: Schulungen für Führungskräfte, die Imposter-Dynamiken erkennen – und wissen, wie sie damit umgehen.

    Und schließlich: Sprache prägt Kultur. Unternehmen, in denen ständig von »Top Performern« und »High Potentials« die Rede ist, erzeugen Druck – auch bei denen, die schon längst dazugehören, aber sich nicht so fühlen. Es braucht mehr Gespräche über Sinn, Beitrag, Wirksamkeit – und weniger über Status.

    Wenn eine Organisation beginnt, diese Räume zu schaffen – in Gesprächen, in Formaten, in der Kommunikation – verändert sich etwas Grundlegendes. Dann wird das Unternehmen nicht nur ein Ort, an dem Menschen leisten, sondern auch einer, an dem sie atmen können. Und aus dem inneren Zweifel wird etwas Neues: Selbstverständnis.

    Das Wichtigste in Kürze – und was du mitnehmen kannst

    Das Imposter-Syndrom ist kein Zeichen von Inkompetenz – im Gegenteil: Es trifft oft besonders engagierte und talentierte Menschen. Wer es ernst nimmt, erkent darin kein Problem, sondern eine Chance: Für eine neue Kultur, in der Leistung und Menschlichkeit kein Widerspruch sind, sondern gegenseitig stärken.

    Was hilft, wenn der innere Hochstapler mitredet

    Das Imposter-Syndrom ist keine Störung, kein Krankheitsbild (und als solches auch nicht im DSM-5 oder ICD-11 aufgeführt). Es ist ein Signal – ein Hinweis: Etwas in mir braucht Schutz. Oder Erlaubnis. Oder Orientierung.

    Diese Schritte können helfen:

    Verstehen, was wirkt.
    Wie wurde Leistung früher bewertet? Gab es nur Zustimmung, wenn du funktioniert hast? Oder Nähe nur, wenn du erfolgreich warst? Gab es Anerkennung nur für Funktionieren – oder auch für Menschsein?
    Sprache beobachten.
    Sätze wie »Ich hab einfach Glück gehabt« oder »Die anderen sind viel kompetenter« formen unsere Selbstwahrnehmung. Wenn du deine Sprache änderst, änderst du auch deinen Blick auf dich selbst.
    Eigene Erfolge sichtbar machen.
    Nicht nur im Kopf. Auch im Kalender, im Journal oder im Rückblick auf die Woche. Schwarz auf weiß. Du wirst überrascht sein, wie oft du dich unterschätzt.

    Was Teams stärkt – und Führung möglich macht

    Imposter-Gefühle werden selten offen ausgesprochen. Umso wichtiger ist eine Kultur, die dafür Raum schafft. Denn: Wer über Unsicherheit sprechen darf, entwickelt echte Souveränität. Und wer sich selbst vertrauen kann, wird zur glaubwürdigen Führungskraft.

    Klarheit hilft.
    Ein gemeinsames Ziel, transparente Erwartungen, ein klarer Rahmen – das gibt Orientierung, stabilisiert, auch innerlich.
    Sicherheit zählt.
    In Teams, in denen Fragen erlaubt sind, wirken Zweifel nicht lähmend, sondern menschlich.
    Gemeinschaft verbindet.
    Wenn klar ist: Auch andere ringen mit sich, wird Unsicherheit enttabuisiert – und verliert ihren Schrecken.

    Zum Schluss

    Viele erfolgreiche Menschen kennen dieses Gefühl. Die leise Angst, nicht genug zu sein. Die Müdigkeit, alles im Griff haben zu müssen. Die Selbstgespräche, die sich um Fehler drehen – aber nicht um Erfolge.

    Die gute Nachricht: Das lässt sich ändern. Nicht auf Knopfdruck. Aber in kleinen Schritten. Und manchmal beginnt es mit einem Satz wie: Vielleicht ist es gar kein Zufall, dass ich hier bin.

    Und du? Willst du heute damit anfangen? Dann stell dir nur diese eine Frage: Was habe ich diese Woche gut gemacht – trotz Selbstzweifel?

  • Mehr als nur Lob: Wie echte Wertschätzung Teams produktiver macht

    Mehr als nur Lob: Wie echte Wertschätzung Teams produktiver macht

    Flug OS 65 von Wien nach Chicago. Die Kabine füllt sich langsam, die ersten Gäste kommen an Bord. Einer bleibt kurz stehen, sieht mich an und sagt mit einem Lächeln:
    »I think I’ve seen you before – wasn’t it on the flight from Tel Aviv to Vienna a few weeks ago?«

    Ich runzle die Stirn. »Really?«

    Ich schaue in an. Und plötzlich fällt mir alles wieder ein. Der Flug von Tel Aviv – kein entspannter Nachtflug, sondern eine dieser engen, vollen Maschinen, in denen man eigentlich kaum Zeit zum Atmen hat. Und trotzdem: Wir haben ein paar Minuten miteinander gesprochen. Über österreichischen Wein. Ein Gespräch wie ein kurzer Sonnenstrahl mitten im Trubel.

    Er nickt und sagt einfach:
    »Yes. Because I always remember nice people.«

    Das hat mich getroffen – im besten Sinn. Nicht, weil es schmeichelhaft war. Sondern weil es mir gezeigt hat, was Wertschätzung wirklich ist: Nicht große Gesten. Nicht Applaus. Sondern dieses stille Gesehenwerden. Dieses Gefühl, dass etwas hängenbleibt. Dass man nicht einfach nur funktioniert hat – sondern als Mensch in Erinnerung geblieben ist.

    Und genau das fehlt in vielen Unternehmen. Wertschätzung ist nicht laut, nicht aufdringlich. Aber sie wirkt. Sie bleibt. Sie verändert etwas – in uns und zwischen uns. Und sie ist kein Bonus, kein »Nice to have«, sondern ein menschliches Grundbedürfnis. Wie Sonnenlicht für die Seele.

    In diesem Artikel finden wir heraus, was die moderne Psychologie dazu sagt. Und welche Folgen es hat, wenn Wertschätzung fehlt.

    Von Maslow zu moderner Psychologie: Warum brauchen Menschen Wertschätzung?
    Mangelnde Wertschätzung ist teuer – für Menschen und Unternehmen
    Lob allein reicht nicht: Was echte Wertschätzung ausmacht
    Mehr als nur Danke sagen: Fünf Wege zu gelebter Anerkennung
    Wertschätzung zahlt sich aus – immer

    Von Maslow zu moderner Psychologie: Warum brauchen Menschen Wertschätzung?

    Abraham Maslow stellte bereits in seiner berühmten Bedürfnispyramide fest, dass Menschen nach Anerkennung und Wertschätzung streben, sobald ihre grundlegenden Bedürfnisse gedeckt sind. Doch seine Theorie stammt aus den 1940er-Jahren – die moderne Psychologie hat dieses Konzept weiterentwickelt und verfeinert.

    Die Selbstbestimmungstheorie (Self-Determination Theory, SDT) von Deci und Ryan beschreibt drei psychologische Grundbedürfnisse, die für Motivation und Wohlbefinden entscheidend sind:

    • Autonomie: Das Gefühl, das eigene Handeln selbst zu steuern.
    • Kompetenz: Die Erfahrung, fähig und wirksam zu sein.
    • Soziale Eingebundenheit: Das Bedürfnis nach Anerkennung und Zugehörigkeit.

    Wertschätzung versorgt diese Bedürfnisse. Sie zeigt Menschen, dass sie gesehen und ihre Beiträge geschätzt werden – und das ist die Grundlage für Motivation, Teamgeist und langfristiges Engagement.

    Mangelnde Wertschätzung ist teuer – für Menschen und Unternehmen

    Ein Mangel an Wertschätzung wirkt wie Sand im Getriebe: Er bremst Motivation, Zusammenhalt und Innovationskraft. Auf individueller Ebene führt fehlende Anerkennung zu Frustration, Unsicherheit und Stress. Menschen, die sich dauerhaft nicht gesehen fühlen, verlieren nach und nach ihre innere Antriebskraft.

    Doch das betrifft nicht nur Einzelne. In Teams entsteht ein Klima der Resignation: Mitarbeitende tauschen sich weniger aus, unterstützen sich nicht mehr aktiv und erledigen nur noch das Nötigste. Das Wir-Gefühl zerfällt, während Konflikte und Missverständnisse zunehmen.

    Auch für Unternehmen hat dies schwerwiegende Folgen. Das Job-Demands-Resources-Modell (JD-R) zeigt: Wer viel leisten muss, braucht auch genug Anerkennung und Unterstützung – sonst droht Überlastung. Sind die Arbeitsanforderungen (Job Demands) hoch, aber Anerkennung, soziale Unterstützung und Mitspracherecht gering, steigen Stress, Krankenstand und Fluktuation.

    Ein Unternehmen ohne Wertschätzung wird so zur kühlen, distanzierten Maschinerie – Mitarbeitende kündigen innerlich oder verlassen frustriert das Unternehmen. Das kostet nicht nur Geld, sondern auch Innovationskraft und Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt.

    Lob allein reicht nicht: Was echte Wertschätzung ausmacht

    Gute Führung ist wie Gartenarbeit: Wer will, dass sein Team gedeiht, muss regelmäßig gießen – mit Wertschätzung, Anerkennung und echtem Interesse. Der Ansatz des Positive Leadership zeigt, dass Führungskräfte durch gezielte Anerkennung und Stärkenorientierung ein positives Arbeitsumfeld schaffen können. Studien belegen, dass Teams unter positiven Führungskräften produktiver, kreativer und zufriedener arbeiten.

    Doch echte Wertschätzung geht über oberflächliches Lob hinaus. Sie bedeutet, Menschen mit Respekt zu begegnen, ihre Beiträge ernst zu nehmen und ihre individuellen Stärken gezielt zu fördern. Positive Leadership bedeutet beispielsweise, Mitarbeitenden Verantwortung zu übertragen, statt Aufgaben nur zu delegieren.

    Mehr als nur Danke sagen: Fünf Wege zu gelebter Anerkennung

    Wie können Führungskräfte Wertschätzung im Alltag leben? Hier einige konkrete Tipps:

    • Aktives Zuhören: Mitarbeitenden Aufmerksamkeit schenken, ihre Anliegen ernst nehmen.
    • Regelmäßiges, konstruktives Feedback: Klare, ehrliche Anerkennung geben, aber auch Entwicklungspotenziale aufzeigen.
    • Stärkenorientierung: Individuelle Talente erkennen und gezielt fördern.
    • Beteiligung und Verantwortung: Mitarbeitende in Entscheidungen einbeziehen und ihnen Verantwortung übertragen.
    • Kleine Gesten mit großer Wirkung: Ein ehrliches Dankeschön, ein persönliches Lob oder ein gemeinsames Teamessen können viel bewirken.

    Eine Führungskraft, die Wertschätzung lebt, könnte sagen: »Ich sehe, wie viel Mühe du dir gibst – das macht einen Unterschied.«

    Wertschätzung zahlt sich aus – immer

    Wertschätzung ist kein Nice-to-have, sondern der Klebstoff, der Teams zusammenhält. Theorien wie die Selbstbestimmungstheorie, das Job-Demands-Resources-Modell und Positive Leadership zeigen, dass gelebte Wertschätzung nicht nur das Wohlbefinden steigert, sondern auch die Produktivität und Innovationskraft eines Unternehmens erhöht.

    Die gute Nachricht: Wertschätzung ist keine Frage von großen Gesten oder hohen Budgets – sondern von echtem Interesse, aufrichtiger Anerkennung und kleinen Taten, die große Wirkung haben.

    Die Frage ist also: Wie kannst du heute konkret mehr Wertschätzung in deinen Arbeitsalltag integrieren? Teste es doch einmal aus: Lobe heute gezielt jemanden für eine Leistung. Du wirst sehen, was passiert!

  • Entfessle deine innere Kraft: Mehr Selbstbewusstsein für ein erfülltes Leben

    Entfessle deine innere Kraft: Mehr Selbstbewusstsein für ein erfülltes Leben

    Bist du bereit, dein volles Potenzial zu entfalten und die Kraft des Selbstbewusstseins zu nutzen? In einer Welt, die unseren Glauben an uns selbst oft untergräbt, ist es wichtig, ein starkes Selbstwertgefühl zu entwickeln und unsere einzigartigen Fähigkeiten zu schätzen. Ganz gleich, ob du dich den Herausforderungen der persönlichen Entwicklung stellst, dich beruflich weiterentwickeln oder einfach nur deine Lebensqualität verbessern willst – Selbstvertrauen ist der Schlüssel, der dir unzählige Türen öffnet.

    In diesem Blog werden wir die Feinheiten des Selbstbewusstseins erforschen, uns mit Strategien für den Aufbau von Selbstbewusstsein befassen und aufzeigen, welche transformierende Wirkung es auf jeden Aspekt deines Lebens haben kann. Mach dich also bereit für eine Reise der Selbstentdeckung und Stärkung, während wir in die fesselnde Welt des Selbstbewusstseins eintauchen:

    Selbstbewusstsein ist eine wertvolle Reise, die es uns ermöglicht, uns selbst wirklich zu verstehen – von unserer einzigartigen Persönlichkeit und unserem Stil bis hin zu unseren individuellen Vorlieben, Wünschen, Werten, Überzeugungen und zukünftigen Zielen. Um tiefer in unsere eigene Identität einzutauchen, kann es unglaublich hilfreich sein, sich mit sich selbst zu beschäftigen. Dazu gehört, dass wir uns Zeit nehmen, um über all diese Aspekte von uns selbst nachzudenken. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass jeder von uns wunderbar unterschiedlich ist, auch in der Art und Weise, wie wir kommunizieren, lernen und Informationen oder Ereignisse verarbeiten.

    In ihrem Buch »A Theory of Objective Self-Awareness« (Eine Theorie des objektiven Selbstbewusstseins) von 1972 befassen sich Shelley Duval und Robert Wicklund mit dem faszinierenden Konzept des Selbstbewusstseins.

    Die beiden argumentieren, dass Individuen, die die sich bewusst auf sich selbst konzentrieren, lernen, ihr Verhalten anhand interner Prinzipien und Werte zu bewerten. Dadurch beginnen sie, ihre Handlungen anhand ihrer eigenen Standards und Überzeugungen zu beurteilen. Dieser Prozess führt zu einem »objektiven Selbstbewusstsein«, wie Duval und Wicklund es nennen. Infolgedessen beginnen sie, ihr Verhalten an ihren eigenen Maßstäben auszurichten, da es negative Folgen haben kann, wenn sie diese Maßstäbe nicht erfüllen.

    Die systematische Entwicklung unseres Selbstbewusstseins spielt eine entscheidende Rolle für die Entwicklung unserer kognitiven Fähigkeiten und unserer Schlussfolgerungsprozesse. Der Glaube an die eigene Fähigkeit, erfolgreich zu sein, beeinflusst unser Denken, Handeln und unsere Emotionen

    Menschen mit starker Selbstwirksamkeit sehen Herausforderungen als Chancen, die es zu bewältigen gilt, und bleiben auch bei Rückschlägen widerstandsfähig. Im Gegensatz dazu kennen Menschen mit Selbstbewusstsein ihre Stärken und Schwächen genau und nutzen dieses Wissen zu ihrem Vorteil. Man kann sagen, dass Selbstbewusstsein einer Superkraft so nahe kommt, wie es nur geht.

    Selbstbewusstsein ist ein mächtiges Werkzeug, mit dem wir unsere eigenen Emotionen besser verstehen und einschätzen können, was wiederum zu einem erhöhten Bewusstsein führt. 

    Das klingt ja alles ganz gut und schön, aber was heißt das jetzt in der Praxis? Hier ein paar Beispiele, woran du Selbstbewusstsein im Alltag erkennst:

    Paul und der Quartalsbericht

    Paul müht sich bei der Arbeit mit der Erstellung eines Quartalsberichts ab und liefert häufig Ergebnisse von minderer Qualität ab. Er bemerkt den Unterschied zwischen seinen Ansprüchen und seiner Leistung und führt eine Selbstbewertung durch, um herauszufinden, woran es liegt und wie er sich verbessern kann. Er fragt sich, was diese Aufgabe für ihn so schwierig macht und er erkennt, dass er anscheinend keine Schwierigkeiten hat, die Arbeit für den Bericht zu erledigen, sondern vielmehr damit, ihn zusammenhängend und klar zu verfassen.

    Paul beschließt, das Problem zu beheben, indem er einen Kurs belegt, um seine Schreibfähigkeiten zu verbessern, einen Kollegen bittet, seinen Bericht vor der Einreichung zu überprüfen, und eine wiederverwendbare Vorlage für zukünftige Berichte erstellt, um sicherzustellen, dass alle relevanten Informationen enthalten sind.

    Irene und die Liebe

    Irenes Beziehung zu ihrem Freund Richard steht vor einigen Herausforderungen. Sie hat das Gefühl, dass Richard sie als selbstverständlich ansieht und seine Liebe und Zuneigung nicht ausreichend zum Ausdruck bringt, was zu häufigen Streitereien führt. Doch als Irene in sich geht, dämmert ihr plötzlich eine Erkenntnis. Sie entdeckt, dass sie bei diesem Problem eine Rolle spielen könnte. Sie erkennt, dass sie die freundlichen Gesten und liebevollen Berührungen, die Richard ihr entgegenbringt, oft übersieht und ihn für seine Bemühungen im Haushalt nicht zu schätzen weiß.

    Als Irene ihre eigenen Gedankengänge genauer unter die Lupe nimmt, stellt sie fest, dass sie davon ausgeht, dass Richard absichtlich Dinge vermeidet, die ihr gefallen, was die Konflikte zwischen den beiden weiter verschärft. Entschlossen, eine Lösung zu finden, denkt sie nach und führt mit Richard ein offenes Gespräch über die Art und Weise, wie sie ihre Liebe ausdrücken und empfangen wollen.

    Irene und Richard machen sich auf den Weg, um ihre Beziehung zu verbessern. Sie erkennen die Notwendigkeit, zusammenzuarbeiten und positive Veränderungen vorzunehmen, um eine stärkere Verbindung zwischen ihnen zu schaffen.

    Marianne und der Erfolg

    Marianne kämpft mit einem geringen Selbstwertgefühl, was zu depressiven Symptomen führt. Sie zweifelt ständig an ihrem Wert und zögert deshalb, Chancen zu ergreifen, die sich ihr bieten. Sie kämpft ständig mit dem Gefühl der Unzulänglichkeit und lässt Chancen ungenutzt verstreichen. Um diese Probleme anzugehen, beschließt Marianne, einen Therapeuten aufzusuchen, der sich auf die Förderung des Selbstbewusstseins spezialisiert hat. Mit seiner Hilfe erkennt sie: Wenn sich ihr eine neue Chance bietet, denkt Marianne instinktiv daran, sie abzulehnen, weil sie überzeugt ist, dass sie nicht fähig ist. Doch als sie durch verschiedene Techniken mehr Selbstbewusstsein erlangt, erkennt Marianne, dass ihr Zögern von ihrer Angst herrührt, nicht zu genügen. Aber sie beschließt, dass sie es tatsächlich verdient hat und fähig ist. Sie ändert ihre Einstellung von »Was, wenn ich versage?« zu »Was, wenn ich Erfolg habe?«.

    Dadurch gewinnt Marianne den Mut, die Chance zu ergreifen und arbeitet aktiv daran, ihre Erfolgschancen zu erhöhen.

    So bekommst du mehr Selbstbewusssein

    Vielleicht erkennst du dich in einem der drei Beispiele wieder. Dann lies weiter – wir zeigen dir ein paar effektive Tricks, wie du es auch schaffst, selbstbewusster zu werden.

    1. Sei achtsam und meditiere

    Achtsamkeit bedeutet, im gegenwärtigen Moment ganz präsent zu sein und sich selbst und seine Umgebung aktiv zu beobachten. Das bedeutet, dass du deinen Fokus von Gedanken, Grübeleien oder Tagträumen ablenkst.

    Meditation ist eine Technik, die es dir ermöglicht, deine Aufmerksamkeit auf einen einzigen Punkt zu richten, z. B. auf deinen Atem, ein Mantra oder ein Gefühl. Sie ermutigt dich, deine Gedanken vorbeiziehen zu lassen, ohne an ihnen festzuhalten.

    Beide Praktiken haben das Potenzial, dein Bewusstsein für deinen inneren Zustand und deine Reaktionen auf äußere Reize zu verbessern. Sie können dir auch dabei helfen, deine Gedanken und Emotionen zu erkennen und zu verhindern, dass sie dein Gefühl für dich selbst überwältigen.

    2. Praktiziere Yoga

    Yoga ist nicht nur eine körperliche Praxis, sondern auch eine geistige Reise. Während du deinen Körper dehnst, beugst und streckst, lernt dein Geist Disziplin, Selbstakzeptanz und Bewusstsein. Durch Yoga nimmst du die Empfindungen in deinem Körper besser wahr und wirst dir der Gedanken, die in deinem Geist auftauchen, bewusster.

    Du kannst deine Selbstwahrnehmung sogar noch verbessern, indem du Yoga mit Achtsamkeit oder Meditation kombinierst.

    3. Nimm dir Zeit zum Nachdenken

    Reflektieren ist eine wichtige Übung, die du auf deine individuellen Vorlieben zuschneiden kannst. Dabei überprüfst du deine Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen, um festzustellen, wo du deinen eigenen Ansprüchen gerecht geworden bist, wo du versagt hast und wo du dich verbessern kannst.

    Außerdem ist es wichtig, dass du dir Zeit nimmst, um über die Standards nachzudenken, die du an dich selbst stellst. So kannst du herausfinden, ob diese Maßstäbe mit deinen Werten und Zielen übereinstimmen. Außerdem kann es hilfreich sein, über deine Standards selbst nachzudenken, um festzustellen, ob sie wirklich zu dir passen. 

    Egal, ob du in ein Tagebuch schreibst, laut sprichst oder einfach nur still dasitzt und nachdenkst, finde eine Methode, die dir hilft, dich selbst zu reflektieren.

    4. Führe ein Tagebuch

    Der Vorteil des Tagebuchschreibens ist, dass du deine Gedanken und Gefühle identifizieren, klären und akzeptieren kannst. Es hilft dir herauszufinden, was du willst, was dir wichtig ist und was für dich funktioniert. Es kann dir auch helfen, zu erkennen, was du nicht willst, was dir nicht wichtig ist und was für dich nicht funktioniert. Beides ist gleichermaßen wichtig zu lernen. Egal, ob du lieber frei fließende Einträge, Aufzählungen oder Gedichte schreibst, das Aufschreiben deiner Gedanken und Gefühle hilft dir, bewusster und bewusster zu werden.

    5. Frage andere Menschen

    Es ist wichtig, dass wir uns selbst gut kennen, aber es kann auch hilfreich sein, Feedback von außen einzuholen. Frag doch mal deine Familie und enge Freunde nach ihrer Sicht auf dich. Erlaube ihnen, dich zu beschreiben und notiere dir, was bei dir ankommt und was dich überrascht.

    Berücksichtige ihre Meinungen sorgfältig und denke darüber nach, wenn du ein Tagebuch führst oder dich mit Selbstreflexion beschäftigst. Denke daran, dass es wichtig ist, sich nicht nur auf die Meinung einer Person zu verlassen, sondern die Meinung verschiedener Personen einzuholen, damit du ein umfassendes Bild von dir bekommst.

    Und denke immer daran, dass es letztlich deine eigenen Überzeugungen und Gefühle sind, die für dich die größte Bedeutung haben!

    Die Dosis macht das Gift!

    Wie bei allem ist auch beim Selbstbewusstsein die richtige Dosierung wichtig. Ein gesundes Maß an Selbstbewusstsein bringt Befreiung, innere Stärke und geistige Freiheit und ist damit ein wesentlicher Bestandteil für ein glückliches und erfülltes Leben, sowohl persönlich als auch beruflich. Wenn jemand jedoch das Bedürfnis hat, sein übermäßiges Selbstbewusstsein anderen ständig zu beweisen, kann es leicht in Arroganz und Selbstgefälligkeit umschlagen und die Grenze überschreiten. In diesen Fällen wirkt das Selbstvertrauen aufgeblasen und ähnelt einem aufgeblähten Ego.

    Also lass dich davon bitte nicht täuschen. Denjenigen, die sich so verhalten, fehlt es in der Regel an echtem Selbstvertrauen. Sie tun nur so und überkompensieren tief sitzende Minderwertigkeitsgefühle. Hinter der polierten Fassade verbirgt sich möglicherweise ein verletzter und unsicherer Charakter oder sogar jemand mit einer echten narzisstischen Persönlichkeitsstörung und Profilneurose.

    Zusammengefasst ist Selbstbewusstsein eine ungemein wichtige Eigenschaft, die unser Leben positiv beeinflussen kann. Wenn wir an uns und unsere Fähigkeiten glauben, können wir Herausforderungen meistern, unsere Ziele verfolgen und unser Potenzial ausschöpfen. Selbstvertrauen führt nicht nur zu persönlichem Wachstum und Erfolg, sondern strahlt auch Positivität aus und inspiriert andere um uns herum. Es ist wichtig, dass wir Selbstvertrauen durch Selbstakzeptanz, positive Selbstgespräche und die Akzeptanz unserer Stärken und Schwächen aufbauen. Mit einem starken Selbstbewusstsein können wir durch die Höhen und Tiefen des Lebens navigieren, ohne dass uns die Kraft ausgeht. 

    Sei einzigartig und vertraue auf deine Fähigkeiten –
    das ist der Schlüssel zur Entfaltung deines vollen Potenzials.