Wusstest du, dass das Gehirn zu 75 Prozent aus Wasser besteht?

Wasser ist mehr als nur ein Getränk – es ist ein lebenswichtiger Bestandteil, der für das reibungslose Funktionieren unseres Körpers unerlässlich ist. Obwohl wir oft über die Bedeutung einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr hören, neigen wir manchmal dazu, die Auswirkungen von Dehydrierung auf unsere Gesundheit zu unterschätzen. Vom Gehirn bis zu unseren Organen beeinflusst Wasser viele Aspekte unserer physischen und mentalen Gesundheit. In diesem Artikel erfährst du, warum es so wichtig ist, täglich genug zu trinken, welche Folgen Dehydrierung für dich haben kann und wie du sicherstellst, dass du stets ausreichend hydriert bleibst.

Was steckt im Gehirn? Ein Blick auf die 75% Wasser und die restlichen Bestandteile

Das menschliche Gehirn besteht zu etwa 75% aus Wasser. Dies bedeutet, dass Wasser der Hauptbestandteil des Gehirns ist und dadurch eine zentrale Rolle bei dessen Funktion und Gesundheit spielt. Wasser im Gehirn ist entscheidend für die elektrische Kommunikation zwischen Nervenzellen und für den Transport von Nährstoffen und Sauerstoff zu den Zellen.

Die verbleibenden 25% des Gehirns setzen sich aus verschiedenen anderen Bestandteilen zusammen:

  1. Neuronen (Nervenzellen): Neuronen sind die grundlegenden funktionalen Einheiten des Gehirns, die die Informationen durch elektrische und chemische Signale übertragen. Sie sind für das Denken, Erinnern, Lernen und die Steuerung von Körperfunktionen zuständig.
  2. Gliazellen: Diese Zellen unterstützen die Neuronen, indem sie Nährstoffe bereitstellen, Abfallstoffe entfernen und die neuronale Kommunikation stabilisieren. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Gehirnstruktur und -funktion.
  3. Blutgefäße: Das Gehirn ist stark durchblutet, damit es kontinuierlich mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt ist und Abfallstoffe abtransportiert werden.
  4. Zellmembranen und andere strukturelle Komponenten: Diese Elemente bilden die Zellwände und -strukturen, die Neuronen und Gliazellen schützen.
  5. Chemische Substanzen: Dazu gehören Neurotransmitter (chemische Botenstoffe), die für die Kommunikation zwischen Neuronen notwendig sind, sowie andere biochemische Moleküle, die für die neuronale Funktion und die Aufrechterhaltung des Gehirnstoffwechsels wichtig sind.

Zusammen bilden diese Komponenten ein komplexes und dynamisches System, das für die zahlreichen Funktionen des Gehirns unerlässlich ist. Wasser ist in diesem System von zentraler Bedeutung, da es die Bedingungen aufrechterhält, unter denen alle anderen Bestandteile optimal funktionieren können.

Warum ist Wasser so wichtig für das Gehirn?

Wasser spielt eine wesentliche Rolle für die gesunde Funktion des Gehirns, insbesondere für die elektrische Kommunikation zwischen den Nervenzellen. Nervenzellen, auch Neuronen genannt, kommunizieren über elektrische Signale, die durch die Freisetzung und Aufnahme von Neurotransmittern und Ionen entstehen. Diese elektrische Aktivität ist entscheidend für kognitive Prozesse wie Gedächtnis, Konzentration und Entscheidungsfindung.

Wasser ist für diesen Prozess wichtig, da es als Medium für die elektrische Leitfähigkeit in den Nervenzellen dient. Es hilft, die Ionenkonzentrationen innerhalb und außerhalb der Neuronen aufrechtzuerhalten, die für die elektrische Signalübertragung notwendig sind. Wassermangel kann diese Ionenkonzentrationen stören und die Fähigkeit der Neuronen beeinträchtigen, elektrische Signale effizient zu übertragen. Dies kann zu einer langsamen oder gestörten Kommunikation zwischen den Nervenzellen führen. Die Folgen sind spürbar: Wir haben Schwierigkeiten, uns zu konzentrieren, unser Gedächtnis lässt nach und wir fühlen uns weniger wach und energiegeladen.

Futter fürs Gehirn: Die wichtigsten Nährstoffe für optimale Gehirnfunktion

Zusätzlich unterstützt Wasser den Transport von Nährstoffen und Sauerstoff zu den Gehirnzellen. Das Gehirn benötigt eine kontinuierliche Versorgung mit Glukose, Sauerstoff und anderen wichtigen Nährstoffen, um optimal funktionieren zu können:

  • Glukose: Glukose ist die Hauptenergiequelle für das Gehirn. Es benötigt eine stetige Versorgung mit Zucker, um die neuronalen Aktivitäten aufrechtzuerhalten.
  • Fettsäuren: Besonders wichtig sind Omega-3-Fettsäuren (wie DHA und EPA) für die Gesundheit der Zellmembranen und die neuronale Kommunikation. Sie unterstützen die Struktur und Funktion der Gehirnzellen.
  • Proteine: Aminosäuren, die Bausteine von Proteinen, sind wichtig für die Produktion von Neurotransmittern, den chemischen Botenstoffen, die die Kommunikation zwischen Nervenzellen ermöglichen. Zu den wichtigen Aminosäuren gehören Tryptophan (für Serotoninproduktion) und Tyrosin (für Dopaminproduktion).
  • Vitamine: Vitamie des Vitamin B-Komplex wie B1 (Thiamin), B6 (Pyridoxin), B12 (Cobalamin) und Folat sind wichtig für die Energieproduktion im Gehirn und die Synthese von Neurotransmittern. Vitamin D hält das Nervensystem gesund und spielt eine Rolle bei der Regulierung des Kalziumspiegels im Gehirn. Das Antioxidans Vitamin E hilft, das Gehirn vor oxidativem Stress und Zellschäden zu schützen.
  • Mineralstoffe: Eisen ist wichtig für den Sauerstofftransport im Blut und die Energieversorgung des Gehirns. Magnesium unterstützt die normale Funktion von Nervenzellen und reguliert die neuronale Erregbarkeit. Zink spielt eine Rolle bei der neuronalen Kommunikation und Gedächtnisbildung.
  • Antioxidantien: Neben Vitamin E sind auch andere Antioxidantien wie Vitamin C und Polyphenole wichtig, um das Gehirn vor oxidativem Stress und Zellschäden zu schützen.

Wie du dich am besten ernährst, damit dein Gehirn gesund und leistungsfähig bleibt, liest du hier: Steigere deine Gehirnleistung: Gib deinem Gehirn einen Boost mit BrainFood

Bereits eine Dehydrierung von 1-2% des Körpergewichts kann negative Auswirkungen auf die Gehirnfunktionen haben: Der Grund dafür ist, dass unser Blut bei Dehydrierung dickflüssiger wird. Dann kann es nicht mehr so effektiv durch die Blutgefäße fließen. Das bedeutet, dass weniger Sauerstoff und wichtige Nährstoffe in die Gehirnzellen gelangen. Dies kann die Leistungsfähigkeit des Gehirns beeinträchtigen, was sich negativ auf Gedächtnis, Konzentration und sogar Stimmung auswirken kann.

Kopfschmerzen sind ein häufiges Zeichen für Dehydrierung. Wenn das Gehirn nicht genug Sauerstoff oder andere Nährstoffe bekommt, können sich Spannungskopfschmerzen oder Migräne entwickeln. Auch unsere Stimmung kann darunter leiden; wir fühlen uns gereizter oder weniger motiviert.

Warum ausreichende Flüssigkeitszufuhr für deine Organe entscheidend ist

Nicht nur unser Gehirn, sondern auch andere wichtige Organe leiden unter Dehydrierung. Unsere Nieren, zum Beispiel, sind auf ausreichend Wasser angewiesen, um Abfallstoffe effizient aus dem Blut zu filtern. Ein Mangel an Flüssigkeit kann die Filterfunktion der Nieren beeinträchtigen und zu ernsthaften Gesundheitsproblemen wie Nierensteinen und Harnwegsinfektionen führen. Diese Erkrankungen können schmerzhaft sein und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.

Neben den Nieren beeinflusst Dehydrierung auch unsere Verdauung. Wasser ist notwendig, um die Nahrung im Magen-Darm-Trakt zu bewegen und die Verdauung zu unterstützen. Ein Mangel an Flüssigkeit kann zu Verstopfung und anderen Verdauungsproblemen führen.

Unsere Schleimhäute und Augen sind ebenfalls auf ausreichend Flüssigkeit angewiesen. Trockene Schleimhäute können zu Unwohlsein und Reizungen führen, wie zum Beispiel trockenen Augen, einer gereizten Nasenschleimhaut oder einem trockenen Hals. Diese Symptome können nicht nur unangenehm sein, sondern auch die Abwehrmechanismen des Körpers gegen Infektionen beeinträchtigen.

Kopfschmerzen? Trinken statt Schmerzmittel

Wenn du erste Anzeichen von Kopfschmerzen bemerkst, könnte das ein Hinweis auf Dehydrierung sein. Kopfschmerzen sind oft ein frühes Signal, dass dein Körper nicht genug Flüssigkeit hat, um optimal zu funktionieren. Statt sofort zu Schmerzmitteln zu greifen, solltest du versuchen, die Ursache der Kopfschmerzen anzugehen, indem du ein großes Glas Wasser trinkst. Dies kann dabei helfen, den Flüssigkeitsmangel zu beheben und deinen Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Wasser wirkt wie ein »Wassertank« für dein Gehirn. Ohne genügend Vorrat an Wasser kann das Gehirn nicht optimal arbeiten. Durch ausreichende Flüssigkeitszufuhr wird der Blutfluss im Gehirn verbessert, was dazu beiträgt, dass Nährstoffe und Sauerstoff effektiver transportiert werden. Dieser verbesserte Blutfluss kann oft ausreichen, um die Kopfschmerzen zu lindern, da der Körper den Flüssigkeitsmangel ausgleicht und die Gehirnfunktionen wieder normalisieren kann.

Zusätzlich zu den Kopfschmerzen können auch andere Symptome wie Müdigkeit, Konzentrationsstörungen oder Schwindel auf Dehydrierung hinweisen. Wenn du merkst, dass deine Kopfschmerzen durch Wassertrinken nicht verschwinden oder andere Symptome auftreten, könnte es sinnvoll sein, einen Arzt aufzusuchen, um andere mögliche Ursachen abzuklären.

Optimal hydriert: So bleibst du leistungsfähig

Achte also darauf, dass du täglich genügend Wasser trinkst, damit dein Gehirn optimal funktioniert. Die empfohlene Menge liegt bei mindestens 1,5 bis 2 Litern pro Tag. Diese Flüssigkeitszufuhr hilft nicht nur dabei, Dehydrierung zu verhindern, sondern hält auch deine Stimmung stabil und dein Energieniveau hoch. Ein gut hydrierter Körper arbeitet effizienter und ist damit auch leistungsfähiger.

Um sicherzustellen, dass du regelmäßig trinkst, kannst du dir stündlich einen Timer stellen oder eine Trink-App nutzen. Diese digitalen Helfer erinnern dich daran, regelmäßig Wasser zu trinken, selbst wenn du im Alltagstrott das Trinken vergisst. Zusätzlich zu Wasser kannst du auch wasserreiche Lebensmittel wie Gurken, Wassermelonen und Zucchini essen, um deinen Flüssigkeitsbedarf zu decken. Diese Lebensmittel bieten nicht nur eine angenehme Abwechslung, sondern liefern auch noch zusätzliche Nährstoffe.

Du meinst, dass Wasser soo laangweilig schmcekt? Da kann ich dir zustimmen. Drum habe ich mir eine schöne Wasserflasche gegönnt, in der ich das Wasser gern ein bißchen aufpeppe, zB mit etwas Obst oder Kräutern. Du kannst deiner Kreativität dabei vollen Lauf lassen. Hier sind ein paar Ideen für dich:

  • Gurken und Minze: Eine klassische Kombination, die besonders erfrischend wirkt und das Wasser leicht kühlend macht.
  • Ingwer und Zitrone: Fördert die Verdauung und gibt deinem Wasser einen scharfen, belebenden Geschmack.
  • Erdbeere und Basilikum: Fruchtig und aromatisch, perfekt für heiße Tage.
  • Apfel und Zimt: Eine herbstliche Kombination, die Wärme und Würze bringt.

Wenn du dein »infused water« schon am Abend vorbereitest, können die Zutaten noch besser durchziehen und du bekommst einen intensiveren Geschmack. Fruchtzucker reicht normalerweise aus, um deinem Wasser eine angenehme Süße zu verleihen. Du brauchst daher gar keinen zusätzlichen Zucker oder Sirup. Außerdem kannst du die Früchte und Kräuter mehrmals mit Wasser aufgießen, bevor der Geschmack nachlässt.

Eine regelmäßige und ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist entscheidend für deine Gesundheit und dein Wohlbefinden. Wenn du dich daran hältst, bliebst du gut hydriert und genießt einen gut funktionierenden Körper, einschließlich besserer Konzentration, stabiler Stimmung und gesteigerter Energie.

Und, hast du heute schon genug getrunken? Lass dein Gehirn nicht auf dem Trockenen sitzen: Greif jetzt zur Flasche und gönn deinem Gehirn ausreichend Flüssigkeit!


Quellen:

Harvard T.H. Chan–School of Public Health: The Nutrition Score: Water

Popkin BM, D'Anci KE, Rosenberg IH. Water, hydration, and health. Nutr Rev. 2010 Aug;68(8):439-58. doi: 10.1111/j.1753-4887.2010.00304.x. PMID: 20646222; PMCID: PMC2908954.

British Nutrition Foundation: Nutritional Information: Hydration

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