Wir alle entscheiden uns täglich: Greife ich zum Erdbeer-Joghurt oder doch lieber Vanille? Nehme ich die Öffis oder das Auto? Schau ich netflix oder amazon prime? Fliege ich nach Mallorca auf Urlaub oder fahre ich mit dem Zug nach Italien? Kaufe ich eine Wohnung oder bleibe ich Mieter? Werde ich Jurist oder Arzt?
Rund 20.000 Entscheidungen treffen wir täglich, bewusst oder unbewusst. Die meisten davon sind trivial, und wir treffen sie blitzschnell und intuitiv. Etwa die Wahl der Kleidung oder was wir zum Frühstück essen. Andere Entscheidungen sind schwieriger und komplexer. Ob diese gute oder Fehlentscheidungen waren, stellt sich oft erst viel später heraus. Deshalb schieben wir schwierige und mit weitreichenden Folgen verbundene Entscheidungen gerne auf oder drücken uns auch ganz davor, weil wir Angst vor den Konsequenzen haben oder weil sie uns unüberschaubar vorkommen.
Ganz klar, denn eine Entscheidung FÜR etwas bedeutet gleichzeitig auch eine Entscheidung GEGEN etwas. Und das bedeutet einen Verlust, um den wir trauern – und vor allem Angst vor negativen Konsequenzen, also einer möglichen falschen Entscheidung. Aufgrund dieser Verlustängste blockieren wir gerne Entscheidungen oder treffen die falschen. Oder vielleicht gar keine mehr, dies passiert sogar sehr häufig. Und dann trifft das Leben oder andere Personen die Entscheidungen für uns. Das ist aber auch »praktisch«, weil man anschließend immer den anderen die Schuld geben kann!
Das Hauptproblem vieler Entscheidungen ist, dass ihre Konsequenzen in ferner Zukunft liegen. Aber der sprichwörtliche Spatz in der Hand hat für uns meist mehr Wert als die Taube auf dem Dach. Oft wollen wir einfach auch nur einen Konflikt vermeiden. Darum zögern wir eine Entscheidung hinaus, um einer Konfrontation zu entgehen – zumindest zeitweise. Aber dann quält uns das schlechte Gewissen.
Wie sollen wir also solche Entscheidungen treffen? Darüber haben viele Experten geforscht. Die neuesten Erkenntnisse aus der Psychologie haben wir für dich kurz zusammengefasst:
Unser menschliches Gehirn ist auf Energiesparen programmiert. Deshalb verwenden wir vereinfachte Denkstrategien, sogenannte Heuristiken, wenn wir eine Situation beurteilen oder Entscheidungen treffen. Dana R. Carney von der Universität von Kalifornien in Berkeley hat herausgefunden: Wer sich schnell zwischen mehreren Alternativen entscheiden muss, wählt oft einfach die erste Option, nach dem Motto »Das Erste ist das Beste«. Die Gefahr dabei ist, dass wir uns so konditionieren: Einmal gelernt, bleiben wir diesem Muster auch bei späteren Entscheidungen treu.
Dies ist auch eine ähnliche Strategie wie die vorige Heuristik. Wir bevorzugen eher Bekanntes vor Unbekanntem. Hier manipuliert uns das starke Vertrautheitsgefühl, das uns in Sicherheit wiegt. Diese »Wiedererkennungsheuristik« verleitet aber auch zu Fehlurteilen: Wir bewerten eine Marke oder ein Produkt, das wir schon kennen, oft besser als sie sind, einfach nur weil sie uns bekannt und damit vertraut vorkommen.
Theodore Noseworthy von der Universität von Guelph in Ontario hat entdeckt, dass Stress uns mögliche und langfristig negative Konsequenzen weniger beachten lässt. Der Grund: Bei Stress gehen wir lieber in den Angriffs-Modus statt gründlich zu abzuwägen.
Unsere Stimmung hat großen Einfluss auf unsere Entscheidungen. An der Fakultät für Psychologie der Universität Basel konnten Psychologen zeigen, dass wir, je besser wir gelaunt sind, desto schneller ein Angebot akzeptieren.
Im Gegenzug dazu hat der australische Psychologe Joe Forgas von der Universität von New South Wales herausgefunden, dass schlecht gelaunte Menschen viel aufmerksamer sind und seltener auf Urban Legends oder Marketing-Tricks hereinfallen.
Studien von Wissenschaftlern um Maia Young von der Anderson School of Management in Kalifornien haben erkannt, dass Wut klassische Fehlfaktoren wie den »confirmation bias« unterdrückt. Wer sich also ärgert, trifft rationalere Entscheidungen.
Kein Scherz: auch unsere Blase beeinflusst unsere Entscheidungen! Wissenschaftler der niederländischen Universität von Twente fanden heraus, dass wir mit voller Blase eher langfristige Ziele wählen. Sie erklären diesen sogenannten »Harndrang-Effekt« so, dass jemand, der seinen Harndrang kurzfristig (!) unterdrücken kann, auch anderen kurzfristigen Versuchungen besser widersteht.
Unglaublich, aber wissenschaftlich bewiesen: laut dem Psychologen Frank Fischer von der Münchner LMU kann man durch simples Aufstehen bessere Entscheidungen treffen. Wer in seinen Experimenten einfach aufstand, hatte 24 Prozent mehr Ideen und traf in 25 Prozent der Fälle bessere Entscheidungen als die Sitzenbleiber. Ipso facto: Bewege den Körper, damit sich etwas in deinem Kopf bewegen kann. Wir sind ja schließlich auch ganze Persönlichkeiten!
Wissenschafter um Alison Jing Xu von der Rotman School of Management in Toronto konnten zeigen, dass helles Licht unsere (positiven und negativen) Emotionen verstärkt, während moderate Beleuchtung unseren Verstand mehr aktiviert.
Die Psychologin Kathleen Vohs hat herausgefunden, dass Entscheidungen anstrengend sind und unsere geistigen Kapazitäten verbrauchen, egal, ob wir diese freiwillig oder unter Druck treffen, ob sie uns Spaß machen oder nicht. Deshalb sollten wir wichtige Entscheidungen ausgeruht zu Beginn und nicht erschöpft am Ende eines anstrengenden und entscheidungsreichen Tages treffen.
Dass Schlafmangel unser Wohlbefinden beeinflusst, ist hinlänglich bekannt. Virginie Godet-Cayré vom Centre for Health Economics and Administration Research in Frankreich hat den Einfluss auf unsere Entscheidungen untersucht: Wer zu wenig schläft, geht höhere Risiken ein.
Die Psychologin Sian Leah Beilock von der Universität Chicago hat herausgefunden, dass Profi-Golfspieler am besten spielen, wenn sie keine Zeit haben, über ihren Schlag nachzudenken. Das heißt aber nicht, dass Bauchentscheidungen besser sind als die wohlüberlegten des Verstandes, sondern nur um ein Vielfaches schneller.
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